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3 Tage in Jerusalem

Wenn du eine Reise nach Jerusalem planst, dann bist du hier genau richtig! Dieser Post wird dir dabei helfen, deine Zeit in der interessantesten Stadt der Welt zu planen: Jerusalem!

The Wailing Wall

Tag 1 – Ölberg und Altstadt

Bei gutem Wetter, also weder zu heiß noch zu kalt, würde ich mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten beginnen und die liegen auf dem Ölberg und in der Altstadt.
Bei schlechtem Wetter empfehle ich Museumsbesuche und unterirdische Sehenswürdigkeiten oder sogar einen Tagesausflug in die Judäische Wüste, letzteres vor allem an besonders kalten und regnerischen Wintertagen in Jerusalem. Zu den Optionen findest du weiter unten mehr.

Der Felsendom – das eindrucksvollste Gebäude in der Altstadt.

Ölberg

Den Ölberg erreicht man entweder zu Fuß, indem man die Altstadt durch das Löwentor verlässt und dann den Berg hinaufsteigt (es geht ziemlich steil bergauf), oder mit dem Taxi. Vom Stadtzentrum gibts es keine vernünftige öffentliche Verkehrsverbindung zum Ölberg. Der beste Anfangspunkt ist die Himmelfahrtskapelle, wo der Überlieferung nach Jesus in den Himmel aufstieg. Sehr viele der Sehenswürdigkeiten auf dem Ölberg sind christliche Stätten: die Paternoster-Kirche, Dominus flevit, die Gethsemane-Kirche und andere.

Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Erstens verbrachte Jesus die letzte Woche seines Lebens auf dem Ölberg und zweitens gibt es im Christentum die Tendenz, Ereignissen aus dem Leben Jesu durch die Errichtung von Kirchen zu gedenken. Dies wird im Islam und Judentum so nicht getan. Dennoch sind die Sehenswürdigkeiten auf dem Ölberg nicht nur für gläubige Christen interessant.

Abgesehen von ihrer religiösen Bedeutung bieten die Sehenswürdigkeiten einen wunderbaren Ausblick, da der Ölberg höher als die Altstadt gelegen ist. Ein weiterer bedeutungsvoller Ort ist der jüdische Friedhof, einer der wichtigsten jüdischen Friedhöfe der Welt. Seit etwa dreitausend Jahren werden Juden hier beerdigt.

Nimm dir zwei bis drei Stunden Zeit, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Anders als die Altstadt liegt der Ölberg nicht so nah am Stadtzentrum und ist schlechter zu erreichen, deshalb kommen die meisten Besucher nur einmal hier herauf. Es gibt zwischen den verschiedenen Stationen auf dem Ölberg kaum Möglichkeiten, etwas zu essen zu kaufen. Denk an heißen Tagen (bzw. eigentlich immer) daran, ausreichend Trinkwasser mitzubringen.

Vom Fuße des Ölbergs, wo sich die Gethsemane-Kirche und das Grab der Jungfrau Maria befinden, ist es ein etwa 10-minütiger Fußweg zum Löwentor, durch das man in die Altstadt gelangt.

Die Gethsemane-Kirche am Fuße des Ölbergs

Altstadt

Es handelt sich hier um den interessantesten Quadratkilometer der Erde. Kaum vorstellbar, aber bis vor 170 Jahren war Jerusalem auf das begrenzt, was wir heute als Altstadt bezeichnen. Die Altstadt ist in vier Viertel unterteilt. An manchen Stellen ist es offensichtlich, wo man von einem ins andere Viertel übertritt, an anderen weniger.

Muslimisches Viertel

Das muslimische Viertel ist das größte und bevölkerungsreichste Viertel der Altstadt und wird hauptsächlich von muslimischen Arabern bewohnt. Obwohl es das muslimische Viertel ist, gibt es hier auch einige christliche Stätten.

Wenn du die Altstadt durch das Löwentor betrittst und die Hauptstraße geradeaus hinunter gehst, wirst du sehen, dass sich an den Mauern runde Metallplatten befinden. Diese Platten markieren die Stationen der Via Dolorosa: Der Weg, den Jesus von dem Ort seiner Verurteilung bis zum Ort der Kreuzigung ging, welcher heute in der Grabeskirche liegt.

Die ersten sieben Stationen der Via Dolorosa liegen im Muslimischen Viertel. Gegenüber der dritten Station liegt das österreichische Hospiz, eine europäische Insel mitten im muslimischen Viertel. Vom Dach aus bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf den Tempelberg und Felsendom. Falls du keine Zeit für eine Besichtigung des Tempelbergs hast (mehr dazu gleich), bist du hier so nah dran, wie möglich. Es ist auch ein guter Ort für eine Kaffeepause unter den Blicken Kaiser Franz Josef, dessen Portraits die Wände verzieren.

Muslimisches Viertel: das größte Viertel.

Jüdisches Viertel

Das Herz des jüdischen Viertels ist die Klagemauer, ein kleiner Teil der Stützmauer, die den Tempelberg stützt. Wenn man alles sehen möchte, muss man die Tunnel der Klagemauer besichtigen, einen beeindruckenden unterirdischen archäologischen Komplex. Man sollte sich vorher anmelden, aber möglicherweise kann man am Empfang auch kurzfristig hineingelangen.

Nicht weit von der Klagemauer entfernt befindet sich das Dung Tor. Wenn du die Mauer verlässt und die Straße überquerst, siehst du den Eingang zu einer anderen archäologischen Stätte: der Stadt Davids. Hier entstand Jerusalem vor 3000-4000 Jahren (ja, die antike Stadt Jerusalem liegt außerhalb der Mauern der Altstadt … Willkommen in Jerusalem!). Ein großer Teil davon liegt unterirdisch und du kannst sogar einige alte unterirdische Wege erkunden, von denen einige mit Wasser überflutet sind. Alternativ kannst du auch die archäologische Ausstellung im Davidson Center neben der Klagemauer erkunden.

Ultraorthodoxe Kinder auf einer Tour durch das jüdische Viertel in der Altstadt.

Christliches Viertel

Im Zentrum des christlichen Viertels befindet sich die Grabeskirche. Diese Kirche wurde das erste Mal im 4. Jahrhundert erbaut und ist der Überlieferung nach jener Ort, an dem Jesus gekreuzigt und bestattet wurde. Wie bei den meisten Sehenswürdigkeiten in Jerusalem kann die Kirche, als eine der wichtigsten und interessantesten Kirchen der Welt, sehr voll und laut sein. Um zu verstehen, was genau du dir dort ansiehst, empfiehlt es sich, eine Tour zu machen oder meine Jerusalem-Broschüre käuflich zu erwerben. Ohne diese Informationen sei es dir verziehen, solltest du nichts verstanden haben.

Eine Gasse im christlichen Viertel

Armenisches Viertel

Das armenische Viertel ist das kleinste Viertel und das Zentrum bildet hauptsächlich die St.-Jakobus-Kathedrale. Die Kirche ist täglich, außer sonntags, nur von 15 bis 15.30 Uhr geöffnet. Ich empfehle aber, dorthin zu gehen, um den Gebeten zu lauschen.
Vom armenischen Viertel aus kannst du durch das Zions Tor weiter und die Sehenswürdigkeiten auf dem Berg Zion besichtigen: den Saal des letzten Abendmahls, das Grab Davids (eine Synagoge) und die Dormitio-Abtei, in der Maria entschlief. Von hier aus kannst du innerhalb oder außerhalb der Stadtmauern zum Jaffa Tor laufen und von dort aus die Straßenbahn an der Haltestelle „City Hall“ (Rathaus) zum Hotel oder Hostel nehmen.

Jüdische Sehenswürdigkeiten, die an diesem Tag eingebunden werden können – Hurva-Synagoge, Ramban-Synagoge und die vier sephardischen Synagogen.

Protestantische Sehenswürdigkeiten, die an diesem Tag eingebunden werden können – Himmelfahrtskirche, Erlöserkirche in der Altstadt und das Gartengrab (nur wenige Gehminuten vom Damaskus Tor entfernt). Beachte, dass die meisten Kirchen Jerusalems katholischen und orthodoxen Konfessionen angehören.

Tag 2 – Altstadt und Neustadt

Tempelberg (Altstadt)

Ich empfehle dir, den zweiten Tag am frühen Morgen zu beginnen und den Tempelberg zu besuchen. Nicht-Muslime können nur durch einen Eingang nach oben gehen, der sich zwischen der Klagemauer und dem Dung Tor befindet (du wirst ihn an einer großen Holzbrücke erkennen). Der Tempelberg ist im Sommer täglich, außer freitags, von 7.30 bis 11.30 Uhr und von 13.30 bis 14.30 Uhr und im Winter von 7.30 bis 10.30 Uhr und von 12.30 bis 13.30 Uhr geöffnet. Frag aber vorher auch im Hotel nach, an muslimischen Feiertagen ist ebenfalls geschlossen! Sei außerdem sicher, dass du angemessen gekleidet bist und keine Messer oder religiösen Bücher bei dir hast, dies ist verboten. Auf dem Tempelberg befinden sich zwei monumentale Gebäude: der Felsendom, das bekannteste Gebäude in Jerusalem, und die Al-Aqsa-Moschee.

Shuk (Markt) Mahane Yehuda. Ein Muss in Jerusalem, bei Tag und Nacht.

Nach deinem Besuch des Tempelbergs kannst du entweder die übrigen Sehenswürdigkeiten besuchen, die schon für den ersten Tag angedacht waren, oder du begibst dich in die neue Stadt (westlicher Teil). Shuk (Markt) Mahane Yehuda ist ein großartiger Ort, um zu Mittag zu essen. Einen kurzen Spaziergang vom Markt entfernt liegt auch Mea Shearim, das ultra-orthodoxe jüdische Viertel, oder du kannst einfach durch die kleinen Gassen von Nachlaot spazieren. Eine kurze Busfahrt (oder ein 40-minütiger Spaziergang) bringt dich nach Givat Ram.

Givat Ram – Knesset (Israelisches Parlament) und das Israel Museum

Givat Ram ist ein Stadtteil, in dem sich viele nationale Institutionen befinden, darunter der Oberste Gerichtshof, die Bank Israles, die Nationalbibliothek, ein Campus der Hebräischen Universität und zwei für Reisende relevante Standorte – die Knesset (das israelische Parlament) und das Israel Museum, das wichtigste Museum in Israel.
Du kannst entweder die Knesset von außen besichtigen oder dich sonntags und donnerstags vorab für eine Tour registrieren (es gibt kostenlose Touren in verschiedenen Sprachen). Die Tour erzählt von der Geschichte des Gebäudes, seinen beeindruckenden Kunstwerken und der Arbeit des israelischen Parlaments.
Neben der Knesset befindet sich das beeindruckendste Museum Israels, das Israel Museum. Hier kannst du den Schrein des Buches sehen, einige der ältesten Teile der Bibel, die jemals gefunden wurden, die größte und mit Abstand wichtigste Sammlung archäologischer Funde Israels, eine umfangreiche Sammlung europäischer Kunst und einen ganzen Flügel, der sich mit dem Thema Jüdisches Leben und Kultur beschäftigt.

Der Schrein des Buches im Israel Museum. Im Hintergrund kann man das Knesset-Gebäude sehen.

Wenn man sich für die Bibel interessiert und noch ein anderes Museum sehen möchte, empfiehlt es sich, den Parkplatz zu überqueren und das Bible Lands Museum zu besuchen, das archäologische Artefakte von in der Bibel erwähnten Völkern und Kulturen zeigt.
Das Israel Museum verfügt über ein Café und ein Restaurant, aber im Givat Ram-Komplex gibt es sonst nirgendwo etwas zu essen. Ein Kino-Einkaufszentrum ist nur fünf Gehminuten entfernt. Alternativ kannst du mit dem Bus zurück in die Innenstadt fahren.

Tag 3 – Weitere Sehenswürdigkeiten in Jerusalem oder Tagesausflug in die Judäische Wüste, Ein Kerem, Herzlberg und Yad Vashem

Am dritten Tag in Jerusalem hast du, nachdem du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen hast, generell zwei Optionen: Du kannst noch mehr Orte in Jerusalem besuchen oder eine Tagestour in die Judäische Wüste unternehmen. Ein Tag in Tel Aviv ist ebenfalls eine Option, die Stadt liegt nur eine Stunde entfernt.

Das Grab von Theodor Herzl. Der Vater des modernen Zionismus.

Der Herzlberg, der auch der letzte Halt der Straßenbahn ist, beherbergt eine Reihe wichtiger Sehenswürdigkeiten. Wenn man die israelische DNA verstehen möchte, sollte man diesen Ort besuchen. Er ist nach Theodor Herzl, dem Begründer des modernen Zionismus, benannt. Hier auf der Bergspitze liegt er auch begraben. Auch ehemalige Ministerpräsidenten und Staatspräsidenten fanden auf dem Berg ihre Ruhe. An den Hängen des Berges befinden sich der größte Militärfriedhof Israels sowie Yad Vashem, das offizielle Denkmal für die Opfer des Holocaust.

Von der Straßenbahnstation in Yad Vashem kannst du entweder zu Fuß weiter oder den Bus nach Ein Karem nehmen, einem ruhigen Dorf am Stadtrand. In dieser Nachbarschaft gibt es zwei wichtige Kirchen: die Kirche der Heimsuchung und die Kirche des Hl. Johannes des Täufers. Es gibt auch viele schöne kleine Plätze, wo man sich nach dem Trubel Jerusalems zurücklehnen und entspannen kann.

Ein Karem. Eine dörfliche Atmosphäre am Rande der Stadt.

Jerusalem mit Kindern

Zu viel Archäologie, Religion und Geschichte ist nicht einfach, nicht für Erwachsene und schon gar nicht für Kinder. Glücklicherweise hat Jerusalem mehr zu bieten als nur heilige Stätten. Ich werde einen separaten Beitrag darüber schreiben, aber im Moment sind die wichtigsten Attraktionen für Kinder:
* Das Bloomfield Science Museum – Ein ausgezeichnetes interaktives Museum. Dies ist ein wahrer wissenschaftlicher Spielplatz, auf dem auch kleine Kinder die Kraft der Wissenschaft spüren können.
* Jerusalems Biblischer Zoo – Die meistbesuchte kostenpflichtige Sehenswürdigkeit in Israel, und das aus gutem Grund. Der Fokus liegt auf den Tieren, die einst in Israel lebten, und denjenigen, die in der Bibel erwähnt werden.
* Das Israel Museum hat einen großen Flügel für Kinder. Es war das erste Museum in Israel, das sich spielerisch auf die Erziehung von Kindern konzentrierte. Es hat auch eine große Sammlung von Spielzeug, Büchern und Puppen. Ansonsten bieten sie temporäre Ausstellungen und Programme für Kinder.

Der Kinderflügel im Israel Museum.

Tagestour in die Judäische Wüste

Da ich die Wüste wirklich sehr liebe, empfehle ich für gewöhnlich mindestens eine Nacht hier zu verbringen, aber wenn man im Sommer kommt, wenn es extrem heiß ist oder wenn es in Jerusalem sehr kalt ist und man zwischendurch etwas Sonne tanken möchte oder wenn man gerade noch ein wenig Zeit hat, dann gibt es die Möglichkeit, eine Tagestour von Jerusalem aus zu unternehmen. Die Hauptsehenswürdigkeiten in derJudäischen Wüste sind das Tote Meer, Masada und Ein Gedi. Ein privater Reiseführer mit einem Auto ist immer die beste Option. Du kannst aber auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin kommen, ein Auto mieten oder an einer Tour von Jerusalem aus teilnehmen. Ich empfehle Abraham Tours. Weitere Informationen über die Judäische Wüste findest du in diesem Beitrag mit allen relevanten Informationen.

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