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Masada

Öffnungszeiten:
April bis September: Sonntag bis Donnerstag und Samstag: 8.00 bis 17.00 Uhr
Freitags und Feiertags: 8.00 bis 16.00 Uhr
Oktober bis März: Sonntag bis Donnerstag und Samstag: 8.00 bis 16.00 Uhr
Freitags und Feiertags: 8.00 bis 15.00 Uhr
Der Schlangenpfad öffnet eine Stunde vor Sonnenaufgang und bleibt bei extremer Hitze geschlossen.
Jerusalem hat 1001 Überlieferungen von Politik über Religion bis Geschichte, von Abraham bis Obama. In Masada ist es einfacher – es gibt nur zwei Geschichten: die von Herodes und die der Rebellen. Aber bevor wir in die Geschichten der Konflikte und Kämpfe dieses Berges eintauchen, sollten Sie zuallererst die einzigartige Aussicht genießen.

masada from Mt. Elasar
Masada – der Berg steht einzeln und überragt seine Umgebung um 45o Meter

Die Geschichte von Masada

Die Geschichte der Menschen, die in Masada lebten, spielte sich in einer Zeit großer Turbulenzen und Umbrüche in der Region ab. Die Eroberung Judäas durch die Römer, 63 vor Christus, war der Beginn dieses Wandels, eines historischen Dramas.  Bei dieser Eroberung handelte sich nicht um ein plötzliches Ereignis, sondern vielmehr um einen langsamen politischen Prozess. Es war ein Prozess, der sich über mehr als hundert Jahre vollzog, in denen die Juden langsam ihre Unabhängigkeit verloren, das Christentum entstand, die Juden rebellierten und der zweite Tempel zerstört wurde. Einer der Schritte, die diesen Prozess für die Römer beschleunigen sollten, war die Ernennung Herodes’ zum König von Judäa (also Jerusalem und die umliegenden Gegenden).

Im Christentum besteht ein sehr negatives Bild von Herodes, weil er laut der Schriften des Neuen Testaments den Kindermord von Bethlehem anordnete. Das Judentum hat ein komplizierteres Verhältnis zu Herodes. Einerseits war er es, der den jüdischen Tempel in Jerusalem erweiterte und damit zu einer Größe ausbaute, die das Gebäude nie zuvor besessen hatte. Andererseits forderte er hohe Steuern und die Juden akzeptierten ihn nie als ihren wahren Herrscher. Wahrscheinlich wird Herodes nur von einer Gruppe wirklich geliebt: von israelischen Fremdenführern. Obwohl Herodes nur über eine relativ kurze Zeitspanne von 34 Jahren regierte und noch dazu bereits vor zweitausend Jahren, hat er der Nachwelt mehr Sehenswürdigkeiten hinterlassen als jeder andere Herrscher Israels vor und nach ihm. Ein Israelreisender, der für eine Woche nach Israel kommt, besichtigt in dieser Zeit mindestens drei Bauwerke, deren Bau Herodes angeordnet hat: Masada, den Tempelberg in Jerusalem und Cäsarea. Herodes’ Spitzname ist nicht umsonst „der Baukönig“.

Der langgestreckte Raum, der hier zu sehen ist, ist einer von 29 Lagerräumen in Masada

Herodes war jeweils nur einige Monate im Jahr in Masada. Die meiste Zeit verbrachte er in Jerusalem oder in einem seiner anderen großen Paläste. Daher stellt sich die Frage, warum er so viele Lagerräume benötigte, wenn er ohnehin nur so selten und für so kurze Zeit hier war. Für Herodes war Masada jedoch nicht nur sein Winterpalast, sondern auch eine Festung. „Masada“ (oder „Mezada“) ist hebräisch und bedeutet „Festung“.

37 v. Chr. ernannten die Römer Herodes zum König von Judäa und zehn Jahre später baute er Masada. Herodes starb 4 v. Chr. Nach ihm begannen seine Söhne das Reich zu regieren, aber es fehlte ihnen an politischer Schärfe und Weitsicht, und die Römer entschieden schnell, sie durch andere römische Beamte zu ersetzen. Der berühmteste von ihnen ist Pontius Pilatus, der für die Kreuzigung Jesu Christi um 30 n. Chr. verantwortlich gemacht wird. Die Beziehung zwischen Juden und Römern verschlechterte sich zusehends und 67 n. Chr. entschlossen sich einige jüdische Rebellengruppen, sich gegen die römische Vorherrschaft aufzulehnen. (Diese Gruppen werden als „Zeloten“ oder „Eiferer“ bezeichnet und waren sich auch untereinander nicht einig, wofür sie kämpften.)

Eine dieser Rebellengruppen, die der Sikarier, verschanzte sich in Masada, nachdem sie eine kleine Gruppe von Römern von dort vertrieben hatte. Römische Truppen, die vom Libanon zu Hilfe kamen, zogen von Stadt zu Stadt und besiegten nach und nach alle jüdischen Rebellen. Im Jahre 70 n. Chr. gelang es den Römern in Jerusalem einzufallen, wo sie den Tempel zerstörten. Im Winter 73/74 erreichten sie Masada und besiegten auch dort die letzten Rebellen. Die Festung erzählt also hauptsächlich zwei Geschichten, die Masadas als Sitz des Herodes (34 bis 4 v. Chr.) und die Masadas als Versteck und Festung der sikarischen Rebellen (74 n. Chr.).

Die Synagoge der Rebellen in Masada. Eine der ältesten Synagogen der Welt.
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