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Israels touristische Top Ten – Was man gesehen haben muss

Eigentlich mag ich diese Art Listen ja nicht. Es gibt nichts, das man unbedingt gesehen haben müsste. Es ist dein Urlaub, du kannst machen, was du willst. Du kannst im Winter eine Woche in der Wüste die Sonne genießen oder ausschließlich in die endlose Geschichte Jerusalems eintauchen. Aber wenn du wissen willst, was die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Israel sind, dann bekommst du im Folgenden einen Überblick darüber. Los geht’s.

Die Jerusalemer Altstadt – Ohne Zweifel ist dies der wichtigste Ort in Israel. Und selbst, wenn es um die zehn wichtigsten Orte auf der Welt ginge, wäre die Altstadt von Jerusalem dabei. Die Altstadt selbst ist winzig, gerade mal einen Quadratkilometer groß. Innerhalb dieses einen Quadratkilometers befinden sich die Klagemauer, die Grabeskirche – wo Jesus gekreuzigt und begraben wurde –, der Tempelberg und der Felsendom. Daneben gibt es mindestens 50 Kirchen, Kapellen und Klöster innerhalb der Stadtmauer. An keinem anderen Ort der Welt findest du so viele heilige Stätten wie hier. Und darüber hinaus gibt es in der Stadt natürlich auch noch viele historisch und kulturell interessante Dinge zu sehen.

Masada – Masada liegt in der Judäischen Wüste. Es ist einer meiner Lieblingsorte in Israel. Und nicht nur meiner. Masada ist Israels bestbesuchte Sehenswürdigkeit (unter denen, die Eintritt kosten) und das aus gutem Grund. Der Ausblick ist fantastisch, das Tote Meer ist ganz nah und die Geschichte der Menschen, die in Masada lebten, spielt sich in einer der turbulentesten Zeiten in der Geschichte Israels ab – der römischen Zeit vor 2000 Jahren. In dieser Zeit verloren die Juden allmählich ihre Unabhängigkeit. Das Christentum nahm seinen Anfang, die Juden lehnten sich gegen die Römer auf, der Zweite Tempel wurde zerstört – und am Ende dieses Kapitels steht die Schlacht um Masada.

Das Tote Meer – Über Jerusalem oder Masada kannst du alles mögliche nachlesen, aber wie es sich anfühlt im Toten Meer zu schwimmen, musst du erleben. Ich liebe es. Ich glaube ich bin der einzige Tourguide, der jedes Mal ins Wasser geht, wenn er mit einer Gruppe dort ist. Ein großer Vorteil des Toten Meeres als dem niedrigsten Punkt der Erde ist, dass dort die Sonne aufgrund der 400 Meter größeren Entfernung nicht so stark ist und es daher weniger gefährlich ist, ein Sonnenbad zu nehmen.

Tel Aviv – Was dir an Tel Aviv als erstes auffallen wird, ist, dass es nicht Jerusalem ist. Nirgendwo sonst findest du zwei Städte, die geographisch so nah beieinander liegen (nur 60 km entfernt), sich aber so stark unterscheiden. Aber Tel Aviv ist nicht nur die Antithese zu Jerusalem. Es steht für die moderne, liberale, westlich-orientierte Seite Israels. Und es hat viel zu bieten – die Strände, Jaffa, Neve Tzedek, Sarona und vieles mehr.

Haifa – Die beiden Hauptattraktionen Haifas sind die Bahai-Gärten und die Deutsche Kolonie, die sich auch auf jeden Fall lohnen. Ich habe Haifa allerdings vor allem deswegen in diese Liste aufgenommen, weil viele Reisende auch den israelischen Alltag erleben möchten und Haifa bietet sich dafür aus meiner Erfahrung gut an. Jerusalem ist sehr religiös, Tel Aviv voller Hipster und Haifa ist einfach eine normale israelische Stadt – normal im guten, ein bisschen langweiligen Sinn.

Nazareth – Die meisten Touristen besuchen Nazareth wegen seiner Bedeutung im Christentum und besichtigen die Verkündigungskirche als der Ort, an dem der Engel Gabriel Maria ihre Schwangerschaft mit Jesus vekündete. Aber ich würde empfehlen dort eine Nacht zu verbringen. Nazareth ist die größte arabische Stadt in Israel und ein guter Ort, um diese Seite Israels zu erleben, die man in den großen Städten, in denen Juden die Mehrheit darstellen, so nicht findet.

Die Märkte – Israel ist sehr viel mehr als heilige Stätten und viel Geschichte. Die Menschen machen Israel zu dem, was es ist. Einheimische trifft man aber in aller Regel nicht in Kirchen oder in Masada. Auf den Märkten hingegen verbringen auch Israelis gerne ihre Freizeit, nicht zu letzt weil es hier gutes Essen gibt! Die traditionellen Märkte, wie der Machne Yehuda in Jerusalem oder der Suck HaCarmel in Tel Aviv, haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Früher konnte man dort nur Obst und Gemüse kaufen. Heute gibt es viele gute Lokale und Bars und es herrscht eine wunderbare Atmosphäre.

Der Negev – die Wüste. Der Negev bedeckt halb Israel. Es gibt viele wunderschöne Orte dort: Sde Boker, Mitzpe Ramon – direkt am Rand des Kraters –, Timna, die Berge von Eilat und viele andere, über die ich in den nächsten Monaten noch ausführlich schreiben werde. Ein weiterer Grund, warum ich die Wüste gerne empfehle, ist, dass die meisten Reisenden zwar über die Orte, die sie besuchen wollen, nachdenken, nicht aber darüber, woher sie kommen. Wenn du im Winter aus Deutschland nach Israel reist, kommst du aus kaltem, ungemütlichem Wetter. In der Wüste ist es dagegen sonnig und warm, 20-25°C. Wer also im Winter kommt, sollte unbedingt ein paar Tage in der Wüste einplanen.

Das Israel-Museum – Ein Museum sollte auf diese Liste – daher hier das mit Abstand wichtigste Museum Israels. Es gibt unendlich viel zu sehen – den Schrein der Bücher mit den ältesten Bibelhandschriften und Schriftrollen der Welt, einen großen archäologischen Bereich, israelische und jüdische Kunst, Meisterwerke aus der ganzen Welt und eine Abteilung für jüngere Besucher. Ich empfehle nachdrücklich eine der kostenlosen Touren mitzumachen, die das Museum anbietet, da man sonst leicht den Überblick verliert.

Meine Nummer 10 auf der Liste wirst du, ob du willst oder nicht, besuchen, sogar gleich zwei Mal. Ich spreche vom Flughafen Ben Gurion. Er steht aus zwei Gründen auf dieser Liste: 1. Man kann nicht nur von heiligen Stätten und Museen, sondern manchmal von den scheinbar banalsten Dingen viel lernen. Und von diesem Flughafen lässt sich viel über die Israelis lernen (wenn du mehr darüber erfahren willst, lies hier weiter). 2. die eindrücklichsten Erfahrungen auf einer Reise macht man meistens gerade nicht an den vermeintlich wichtigen Attraktionen. Als Tourguide, der ich schon mit Tausenden von Reisenden gesprochen habe, kann ich sagen, dass die wenigsten den Besuch von Sehenswürdigkeiten wie der Klagemauer oder der Grabeskirche als ihr persönliches Highlight beschreiben würden. Vielmehr sind es kleine Momente und Begegnungen, unterwegs, im Restaurant oder im Hotel. Womit wir wieder beim Anfang wären – es gibt nichts, was man gesehen haben muss. Es ist wichtig, seine Reise zu planen und meine Videos und meine Homepage sollen dir helfen, das zu tun, aber du solltest nicht nur eine Liste abhaken. Deshalb ist meine Nummer 10 der Flughafen, an dem dein Israel-Aufenthalt beginnt.
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