Zeitleiste des Landes Israel
Die Geschichte Israels mit all ihren Irrungen und Wirrungen zu verstehen, kann ziemlich überfordernd sein und so manch einer gibt es auf, sich mit Namen und Daten zu beschäftigen. Dadurch verpasst man aber auch eine Menge. Hier findest du daher in aller Kürze die wichtigsten historischen Eckdaten, die man braucht um Israel zu verstehen.
Auch prähistorische Funde gibt es in Israel, da die ersten Menschen von Afrika aus auch durch diese Gegend kamen. Die entsprechenden Orte sind allerdings eher unauffällig und nicht besonders beeindruckend. Wer also kein spezielles Interesse an Ur- und Vorgeschichte hat, wird vor allem Überresten ab Frühgeschichte und der Antike (also etwa aus den letzten 4000 Jahren) begegnen.
Allen, die sich einen Überblick über die Geschichte des Landes Israel verschaffen wollen, empfehle ich einen Besuch des Museums im Davidsturm neben dem Jaffa-Tor in der Jerusalemer Altstadt.
Die kanaanitische Zeit 3300-1000 v.Chr.
Diese Ära wird auch Bronzezeit genannt, weil die Menschen in dieser Zeit anfingen, Werkzeuge aus Bronze herzustellen und zu benutzen, das stabiler war als Kupfer. Wichtiger und wirkmächtiger waren jedoch Schriftsysteme, die in dieser Zeit entwickelt wurden. Tatsächlich markiert die Erfindung der Schrift die Grenze zwischen Vorgeschichte und Geschichte. Die ältesten Manuskripte, die das Land Israel erwähnen, wurden allerdings nicht hier gefunden, sondern in den damaligen Weltreichen, die über Jahrhunderte in der Region regierten. Die Kanaaniten waren keine Nation im heutigen Sinne, sondern verschiedene Völker, die in Stadtstaaten lebten und Ägypten tributpflichtig waren.
Die wichtigsten Orte der Kanaanitischen Zeit: Jerusalem (Davidsstadt), Jaffa, Jericho und Megiddo.
Die israelitische Zeit 1000-586 v.Chr.
Die Israeliten eroberten das Land, nachdem sie die Kanaaniter und Philister geschlagen hatten. König David erhob Jerusalem zu seiner Hauptstadt und sein Sohn, König Salomon, baute den Ersten Tempel. Nach dem Tod Salomons zerfiel das Königreich in zwei Teile – Israel (die zehn Stämme) im Norden in Galiläa, und Juda um Jerusalem herum. Im Jahr 732 v.Chr. wurde das Nordreich von den Assyrern eingenommen und die Israeliten vertrieben. 150 Jahre später, im Jahr 586 v.Chr., fielen die Babylonier in Juda ein, zerstörten den Tempel und verschleppten die Juden ins Babylonische Exil.
Die wichtigsten Orte: Nordreich – Megiddo, Dan Nationalpark; Juda – Jerusalem, Lachish
Die persische Zeit 586-332 v.Chr.
Im Jahr 539 v.Chr. eroberten die Perser Babylon und Kyros II. erlaubte den Juden, nach Jerusalem zurückzukehren. Daraufhin errichteten diese im Jahr 516 v.Chr. den Zweiten Tempel in Jerusalem. Im Vergleich zum Ersten Tempel war dieser jedoch wesentlich schlichter.
Wichtigste Orte: Jerusalem
Die hellenistische Zeit 332-176 v.Chr.
Die persische Ära endete, als Alexander der Große im Jahr 332 v.Chr. den Nahen Osten einnahm. Bis dahin war das Land Israel über Jahrtausende hinweg unter ägyptischer Herrschaft bzw. unter der der mesopotamischen Reiche – Assur, Babylon, Persien etc. Die hellenistische Zeit dagegen markiert den Beginn des europäischen Einflusses im Nahen Osten, der seinen Höhepunkt während des Römischen Reiches haben sollte.
Als Alexander der Große im Jahr 323 v.Chr. Starb, wurde sein Reich unter seinen Nachfolgern aufgeteilt. Das Land Israel wurde zum Austragungsort der Machtkämpfe zweier seiner Nachfolger, dem ptolemäischen Königreich, mit seinem Zentrum in Ägypten, und dem Seleukidenreich, das Syrien regierte. Das Land Israel wechselte mehrfach die Zugehörigkeit, bis es im Jahr 200 v.Chr. entgültig von den Seleukiden eingenommen wurde. Im Jahr 167 v.Chr. verbot König Antiochus IV Epiphanes das Praktizieren des jüdischen Glaubens und die Juden lehnten sich gegen ihn auf.
Wichtigste Orte: Jerusalem
Die Dynastie der Hasmonäer 167-63 v.Chr.
Der jüdische Aufstand endete mit einem jüdischen Sieg. Das ist deshalb erwähnenswert, weil soetwas die nächsten zweitausend Jahre nicht mehr geschehen sollte. Ein kleines jüdisches Königreich existierte für etwa 100 Jahre, bis die Römer die Vorherrschaft erlangten.
Wichtigste Orte: Jerusalem, Modi’in
Das Römische Reich
Die Etablierung der römischen Vorherrschaft war ein schleichender Prozess. Die Hasmonäer wurden von Herodes Familie ersetzt und dann durch die römischen Präfekten bzw. Militärgouverneure, deren bekanntester Pontius Pilatus ist. Die Beziehungen zwischen den Präfekten und den Juden wurden zunehmend schlechter, bis es im Jahr 66 n.Chr. zum Aufstand der Juden kam. 70 n.Chr. wurde dann der Zweite Tempel zerstört und der Aufstand von 74 n.Chr. endete mit der Niederlage der jüdischen Rebellen in Masada. Diese Periode ist extrem wichtig und viele der Sehenswürdigkeiten in Israel stehen mit ihr in Verbindung – der Zeit des Endes des Zweiten Tempels. Die Juden lebten noch bis zum Bar-Kochba-Aufstand 132 n.Chr. im Land Israel; die Niederschlagung der Rebellion drei Jahre später bedeutete das vorläufige Ende jüdischen Lebens in Judäa. Die Römer änderten den Namen “Judäa” zu “Syria-Palästina”, um die Verbindung zwischen den Juden und Judäa zu zerstören. Das Zentrum jüdischen Lebens wanderte nach Galiläa.
Wichtigste Orte: Fast alle großen und bekannten Ausgrabungsstätten in Israel – Jerusalem, Gamla, Qumran, Masada, Sepphoris, Tiberias, Caesarea und viele mehr.
Die byzantinische Zeit 324-638 n.Chr.
Anders als vorangegangene Machtwechsel, die mit militärischen Mitteln erzwungen worden waren, verlief der Übergang von der römischen zur byzantinischen Ära sanft. Tatsächlich wussten die Zeitgenossen nicht, dass sie in der byzantinischen Zeit lebten, stammt der Begriff doch aus dem 18. Jahrhundert. Die Menschen verstanden sich weiterhin als Römer. Der neue Name bezieht sich auf den Beginn der Konversion der Römer zum Christentum; die ersten Kirchen stammen aus dieser Zeit.
Wichtigste Orte: Jerusalem
Die Zeit des arabischen Kalifats 638-1099
Der Islam breitete sich von der arabischen Halbinsel aus. Das Land Israel wurde 638 erobert und fortan von muslimischen Reichen aus Ägypten, Syrien und Mesopotamien regiert. In dieser Zeit wurden die ersten Moscheen gebaut, am bekanntesten ist die Al-Aqsa-Moschee. Der Felsendom, der tatsächlich keine Moschee ist, wurde dort errichtet, wo einst der Zweiten Tempel gestanden hatte.
Wichtigste Orte: Jerusalem und Ramla
Die Kreuzfahrer 1099-1291
Unterschiedliche Gründe führten dazu, dass europäische Mächte im Hochmittelalter versuchten, Jerusalem zu erobern und dafür zu einer ganzen Serie von Kreuzzügen aufbrachen. In dieser Zeit fanden viele Schlachten zwischen Kreuzfahrern und Muslimen statt, die bekannteste ist die Schlacht von Hattin (in der Nähe des See Genezareths), die die Muslime unter der Führung von Sultan Saladin gewannen. Aber die Kreuzfahrer kamen zurück und blieben noch weitere 100 Jahre.
Wichtigste Orte: Jerusalem, Akko, Hattin.
Die mamlukische Zeit 1291-1517
Die mamlukische Zeit ist vermutlich die am wenigsten bekannte Episode in der Geschichte des Landes Israel. Die Mamluken waren nicht-muslimische Soldatensklaven, die zur Konversion zum Islam gezwungen worden waren. Mit der Zeit realisierten sie, wie viel Macht sie hatten, ermordeten ihre Herren und bauten in Ägypten ihre eigene muslimische Dynastie auf. Sie waren große Krieger und besiegten sowohl die Kreuzfahrer, als auch die Mongolen, die es bis in das Jezreel-Tal in Galiläa geschafft hatten. Die größte Angst der Mamluken war die Rückkehr der Kreuzfahrer, weswegen sie alle Hafenstädte zerstörten.
Wichtigste Orte: Jerusalem, Nimrod-Festung in den Golan-Höhen
Das Osmanische Reich 1517-1917
Das Osmanische Reich breitete sich rasch aus, um dann einen dreihundertjährigen, langsamen Niedergang zu erleben. Lokale Herrscher stiegen auf und wieder ab, die Hohe Pforte war schwach und korrupt. Napoleons Feldzug im Nahen Osten rückte das Land Israel wieder in das Blickfeld der europäischen Mächte, die nun erneut versuchten, dort Fuß zu fassen. Es dauerte jedoch noch bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, bis das Osmanische Reich kollabierte. Zum Ende der Ära des Osmanischen Reiches begann die zionistische Einwanderung (erste Alija) nach Israel, die zur Zeit des Britischen Mandats an Bedeutung gewann.
Wichtigste Orte: Jerusalem (Stadtmauer), Akko
Britische Mandatszeit 1917-1948
Der Völkerbund (die Vorgängerinstitution der Vereinten Nationen) erteilte den Engländern und Franzosen das Mandat, den Völkern, die im Osmanischen Reich gelebt hatten, zu helfen, Unabhängigkeit zu erlangen. Tatsächlich fanden sie sich zwischen den Fronten der Kämpfe zwischen Juden und Arabern.
Wichtigste Orte: Jerusalem, Tel Aviv, Haifa.
Staat Israel seit 1948
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Engländer genug eigene Probleme zuhause und zogen sich aus dem Nahen Osten zurück. Sie legten den Konflikt den Vereinten Nationen vor, die eine Teilung des Mandatsgebiets empfahl. Am 14. Mai 1948, 2000 Jahre, nachdem die Römer den jüdischen Staat vernichtet hatten, erklärte Ben Gurion die Errichtung des Staates Israel.
Wichtigste Orte: Israel
Noch kürzer? Hier nochmal die Reihenfolge: Kanaaniten, Israeliten, Perser, hellenistische Zeit, Hasmonäer, Römer, Byzantiner, Araber, Kreuzfahrer, Mamluken, Osmanen, Briten und Israelis.
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